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Auf dieser Seite wird künftig über Neuigkeiten zu dem Buch "Denkersmahlzeit" und dessen Autor Frank Froschcotta informiert, vielleicht auch über anderes, was dem Autor gerade in den Sinn kommt.
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Netzbrief von
froschcotta.net - Nr. 1 vom 05.12.2017: Bericht von der Buchpremiere am 21.11.2017 |
Die Berichterstattung in diesem sporadisch erscheinenden Netzbrief von froschcotta.net obliegt dem Chronisten. Dieser ist, bis auf eine frühe Persönlichkeitsspaltung, mit dem Autor des Werks "Denkersmahlzeit" auf keinerlei Weise verbunden. Die Buchpremiere des Werks "Denkersmahlzeit" fand am 21.11.2017 zeitlich und örtlich weit entfernt vom Bürgerkriegsgetöse offizieller Buchmessen auf dem großzügig bemessenen Festplatz vor der geheimen Einsiedlerhöhle des Autors statt. Als dieser früh aus seiner Höhle herausschritt, erwartete ihn bereits ein Spalier von zweiundsiebzig Ehrenjungfrauen sechzigerlei Geschlechts, davon eine Reihe von sechsunddreißig zu seiner Rechten und die andere von sechsunddreißig zu seiner Linken. Was nun folgte, war das von seinen treuesten Verehrern speziell für ihn ersonnene Ritual der Autorentaufe. Jede Ehrenjungfrau trug zwei Exemplare des neuen Buches "Denkersmahlzeit" in ihren Händen, die Ehrenjungfrauen zu seiner Rechten die Softcover-Ausgabe linkshändig und die Hardcover-Ausgabe rechtshändig, die Ehrenjungfrauen zu seiner Linken die Softcover-Ausgabe rechtshändig und die Hardcover-Ausgabe linkshändig. Der Autor verneigte sich zunächst vor der ersten Ehrenjungfrau zu seiner Rechten, anschließend vor der ersten zu seiner Linken, schritt dann weiter und führte seine Verbeugung vor der zweiten zu seiner Rechten und der zweiten zu seiner Linken fort, und so weiter, bis er diese Übung schließlich bei allen sechsunddreißig Ehrenjungfrauen zu seiner Rechten und allen sechsunddreißig Ehrenjungfrauen zu seiner Linken vollzogen hatte. Aber die zweiundsiebzig Ehrenjungfrauen sechzigerlei Geschlechts blieben auch nicht untätig, es führte eine jede die rituelle Konfrontation des Autors mit seinem Werk durch, indem sie dem Autor bei dessen Verneigung das Buch in ihrer Rechten ums linke Ohr hieb, und gleichzeitig das Buch in ihrer Linken ums rechte Ohr. Der Autor hatte also nach Passieren der Ehrenformation zweiundsiebzig rituelle Schläge von der rechten Hand einer Ehrenjungfrau und zweiundsiebzig rituelle Schläge von der linken Hand einer Ehrenjungfrau erhalten, zweiundsiebzigmal war sein rechtes Ohr, und zweiundsiebzigmal war sein linkes Ohr auf diese Weise geehrt worden, und zweiundsiebzigmal war er mit seiner Softcover-Ausgabe, und zweiundsiebzigmal war er mit seiner Hardcover-Ausgabe konfrontiert worden. Insgesamt hatte er auf diese Weise einhundertvierundvierzig Ehrungseinheiten erhalten, was in traditioneller Zählweise einem Schock entspricht. Und da ein Schock heilsam sein kann, wurde so auf rituelle Weise Glück und Segen für sein Werk herbeigewünscht. Bei seiner anschließenden Festansprache bedankte sich der Autor bei den nimmermüden Organisatoren und Teilnehmern des Rituals, durch welches er nun tauben Ohres gegen Kritik an seinem Werk weitestgehend immunisiert sei. Entspannt sehe er künftigen Situationen entgegen, bei denen ihm wieder mal sein Buch um die Ohren geschlagen werden könnte. Es sei überaus mental bereichernd, wenn zusätzlich zu den traditionellen Buchstigmatisierungen und -verbrennungen oder der klassischen Autorenhatz auch unkonventionellere Riten Einzug in die Buchkultur hielten. Erfreulich sei auch der durch die benutzten einhundertvierundvierzig Exemplare schon mal eingetretene mächtige Umsatzschub für den Buchhandel. Dann wurde zu Ehren des
Autors eine klassische Denkersmahlzeit für alle Anwesenden
gestaltet. Dafür ist (wie allseits bekannt) als
Zeremonienmeister ein anerkannter oder selbsternannter Vordenker
erforderlich. Dieser erklärt der andächtigen Menge, was seiner
Meinung nach der gesamten Gesellschaft schmecken sollte. Die zweiundsiebzig Ehrenjungfrauen sechzigerlei Geschlechts führten zu späterer Stunde auf der Grundlage des Kapitels "Erotomanisches" des neuerschienenen Buchs ein selbst einstudiertes Ballett vor, in dem sie die dort gewonnenen Anregungen schöpferisch auf ihre jeweilige eigene manifestierte oder gefühlte sexuelle Identität übertrugen, was von allen Zuschauern als überaus lehrreich eingeschätzt und an den Höhepunkten mit stürmischem Beifall bedacht wurde. Mit diesen Eindrücken verließ der Autor das stimmungsvolle und gelungene Fest und kehrte zurück an sein Werk in seiner heimischen Echokammer. Noch lange brannte das Licht in seiner Höhle. |
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